„Zufallsfunde von privaten Zeppelinfotos, die von 1920 bis etwa 1930 geknipst wurden, lieferten die Idee für den Titel. Für den Laienfotografen von einst war es wohl eine besondere Herausforderung, den Fotoapparat schnell genug in Position zu bringen, um die rasch dahinziehenden Zeppeline noch im Sucher zu behalten. Allzu oft war das Luftschiff fast hinter Gebäuden verschwunden bevor der Auslöser betätigt werden konnte. Manchmal kam es dann zu einem Häuseranschnitt als schwarze Ecke im rechten oberen Bildrand. Diese kleinen fotografischen „Unfälle“ erinnerten Roland Fuhrmann an einen Klassiker der neueren Malereigeschichte.
„Höhere Wesen befahlen: Rechte obere Ecke schwarz malen!“ titelte Sigmar Polke 1969 sein berühmtes Bild. Einen in Polkes Sinn ironischen Kommentar liefern die Zeppelinfotos mit den schwarzen Ecken. Die Ausstellung im Grenz-Raum dreht sich daher um diese „Höheren Wesen“, die in allen Zeiten einen unkontrollierbaren Fotoreflex auslösten. Zeppeline zeigen sich im Spiegel der Kunst und werfen Fragen auf hinsichtlich des kulturellen Status, den das Bild in unserer Gesellschaft einnimmt. Oben und Unten, Macht und Unterwerfung sind weitere Themen der Ausstellung, die dem Besucher mit Fotoarbeiten, Videos, Skulpturen und Installationen begegnen werden.“