1 Roland Fuhrmann » Gesellschaftliche Perspektiven – Hans-Georg Engelke, Staatssekretär beim BMI

Hans-Georg Engelke
Staatssekretär im Bundesinnenministerium:

„Gesellschaftliche Perspektiven – Zusammenhalt. Kunst am Bundesministerium des Innern “

Artikel in „Bau und Raum – Jahrbuch 2017“ des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) zum Kunst-am-Bau-Werk ZUSAMMENHALT im Bundesministerium des Innern (BMI), S. 113/114

 

„… Einige Arbeiten haben mich wirklich überzeugt, und ich freue mich, dass der Berliner Künstler Roland Fuhrmann den Zuschlag erhielt. Seine Arbeit „Zusammenhalt“ ist gestalterisch sehr gelungen und sie hat eine Aussagekraft, die mit den Themen unseres Hauses zu tun hat. Aus dem einen Blickwinkel entsteht Gemeinschaft, aus dem anderen viele Einzelne. Je nach Perspektive erkennt man auch Strichcodes, zu denen wiederum viele Assoziationen denkbar sind: gesellschaftlicher Zusammenhalt, Recht auf Individualität oder zukünftige Entwicklungen. Vielschichtig und sich einfachen Interpretationen entziehend, passt das Werk perfekt zu unserem Haus.“Beim Wettbewerb für die Kunst am Bau am Bundesministerium des Innern (BMI) war ich zum ersten Mal Mitglied einer Auswahljury. Ich war gespannt auf die anstehenden Diskussionen und Entwürfe, aber auch, ob es zu Diskussionen „Künstler versus Nutzer“ kommen würde. Als Vertreter des BMI bin ich es gewohnt, dass kontroverse gesellschaftliche Themen unseres Hauses, wie die „Innere Sicherheit“ oder „Migration“ in besonderer Weise zur Diskussion herausfordern. Das ist gut und richtig so. Wie aber würden Künstlerinnen und Künstler diese Herausforderung annehmen, und wie würde die Jury die Ergebnisse der künstlerischen Auseinandersetzung bewerten? Schon zu Beginn der ersten Runde ging es „gut zur Sache“. Ich fand einen Entwurf interessant, der auch die Farben „Schwarz- Rot-Gold“ aufgriff. Als mich ein anderes Jury-Mitglied daraufhin fragte, ob mir meine Meinung nicht peinlich sei, ahnte ich, dass die kommenden Diskussionen recht munter werden könnten. Und so war es. Manche Entwürfe fand ich inspirierend und anregend, manche schön, viele provozierend und einige etwas plump und agitatorisch. Überall dies kann man trefflich streiten — und das hat die Jury auch kräftig getan. Dennoch waren wir uns in den meisten Beurteilungen ziemlich schnell einig. Etwas geärgert habe ich mich über Entwürfe, die das BMI offenbar als Haus der Überbetonung von Sicherheit sehen. In den Augen der Nutzer, also der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BMI, steht unser Haus in erster Linie für die Gewährung von Freiheit, für die Regeln der Ordnung unseres Zusammenlebens, aber auch der Gestaltung des gesellschaftlichen Zusammenhaltes. Das BMI ist eben auch Verfassungsressort, Sportministerium‚ zuständig für ganz unterschiedliche Bereiche wie die Integration, die Digitalisierung und vieles andere mehr. Einige Arbeiten haben mich wirklich überzeugt, und ich freue mich, dass der Berliner Künstler Roland Fuhrmann den Zuschlag erhielt. Seine Arbeit „Zusammenhalt“ ist gestalterisch sehr gelungen und sie hat eine Aussagekraft, die mit den Themen unseres Hauses zu tun hat. Aus dem einen Blickwinkel entsteht Gemeinschaft, aus dem anderen viele Einzelne. Je nach Perspektive erkennt man auch Strichcodes, zu denen wiederum viele Assoziationen denkbar sind: gesellschaftlicher Zusammenhalt, Recht auf Individualität oder zukünftige Entwicklungen. Vielschichtig und sich einfachen Interpretationen entziehend, passt das Werk perfekt zu unserem Haus.“